Jack Russell Terrier

Infos zum Rassestandard gibt es hier:

 

https://www.djrtv.de/jack-russel-terrier/standard/

Hier ein Auszug aus dem Buch "Terrier! Sonst noch Fragen?" von Claudia Kopp-Ulrich, den ich ganz passend als Beschreibung für diese Rasse finde:

 

- Zitat Anfang -

 

"Terrier machen Spaß, sie sind schlau und schnell.

Als wir unsere erste Terrierhündin bekamen, waren wir - große Hunde gewohnt - völlig verblüfft davon, dass alles in vielfacher Geschwindigkeit ablief und verzweifelten erst einmal an der Stubenreinheit. Heute weiß ich, dass alles normal für Terrier und viele andere Rassen ist, bei denen irgendwann einmal ein Terrieranteil eingekreuzt wurde. Aber damals war dieser Umstand eine echte Herausforderung.

 

Am Anfang war mir nicht klar, was für eine Art Hund ein Terrier ist - im Gegensatz beispielsweise zum klassischen Hütehund oder Labrador. Sowohl Hütehunde- als auch viele andere Arbeitshunderassen wie etwa die Retriever, sind dafür gezüchtet, eng mit dem Menschen zusammen zu arbeiten, sich mit einem Auftrag losschicken zu lassen - etwa bei der Dummyarbeit oder beim Hüten - und auf den kleinsten Wink des Menschen zu reagieren.

 

All diese Dinge kann ein Terrier ebenfalls lernen - ABER: Terrier kommt von Terra, dem lateinischen Wort für Erde. Terrier arbeiten über oder unter der Erde bei der Bekämpfung von schädlichen Nagetieren mit und sie arbeiten an Raubwild, das zum Teil größer ist als sie selbst. Sie stellen und verbellen beispielsweise den Fuchs, bis dieser springt und erlegt werden kann.

Dies ist nur möglich durch anhaltendes Lautgeben, ein stummer Terrier kann nicht gefunden werden. Viele Terrierbesitzer haben daher möglicherweise Probleme durch "Kläffen" oder Graben - Eigenschaften, die ihrem Hund durch seine Genetik in die Wiege gelegt wurden.

 

Auch das Spiel eines Terriers mit anderen Hunden kann sehr gewöhnungsbedürftig sein. Es ist nämlich laut. Mit all dem Knurren, Grölen oder vermeintlichen Pöbeln kann der Besitzer eines "normalen" Hundes durchaus überfordert sein.

Er vermutet Aggression, wo keine ist, bzw. wo sie zum normalen Ausdrucksverhalten des Terriers gehört. Missverständnisse mit Menschen und Hunden sollten daher bei der Terrierhaltung mit einkalkuliert werden.

Als Terrierhalter ist es von Vorteil, Ausdrucksverhalten und Körpersprache von Hunden sehr gut zu kennen, so dass Sie Situationen bei Hundebegegnungen und innerartlichem Spiel besser einschätzen können.

 

Etliche Terrier legen, spätestens sobald sie erwachsen sind, keinen gesteigerten Wert mehr auf Begegnungen mit Artgenossen. Hierbei muss man sich vor Augen halten, dass das Dezimieren von Nagern und die Fuchsjagd nicht beinhaltet, mit anderen Hunden verträglich zu sein. Ein Terrier ist kein Meutehund. Er ist bei der Baujagd unter der Erde auf sich allein gestellt - und so agiert er möglicherweise auch bei Hundebegegnungen.

 

Hierzu trägt auch die niedrigere Reizschwelle bei. Ein Terrier gerät rasch in Aufregung. Wenn er diese nicht kanalisieren kann, wie etwa bei der Jagd, kann es zu Übersprunghandlungen kommen, die nichts mit der Situation an sich zu tun haben und uns als Hundebesitzer dann überraschen. In einem Zustand der Aufregung, des Adrenalinschubs, kann es zudem sein, dass unser Terrier uns gar nicht mehr hören kann. Er hat buchstäblich nur noch "kill and destroy" vor Augen und ist für alles andere blind und taub."

 

- Zitat Ende -

 

Am besten liest man das Buch, bevor der neue Mitbewohner einzieht.

 

Eine Tierärztin und Verhaltenstherapeutin sagte mal auf einem Seminar:

 

"Wenn ich einem Jagdhund zu 100 % das Jagen abgewöhnen will, dann muss ich ihm zwei Beine amputieren..."

 

In diesem Sinne, wennn sie es einfach, gemütlich und stressfrei wollen, vielleicht doch lieber ein Pudelchen...!?